Samstag, 17. März 2007

Mama krank

Nachdem Mama für die Nachbarsfamilie und uns feine Safranspaghetti gekocht hat, fühlte sie sich nicht gut und legte sich mal hin. Wir Kinder backen am Nachmittag einen leckeren Kuchen, denn wir nun zum Dessert genossen. Wir machten uns einen schönen Spielabend bis dann alle müde wurden.
Ich ging in unseren Camper und schlief „radipuz“ ein. Plötzlich hörte ich ein komisches Geräusch und ging sofort hinunter und schaute für Mama die sich gerade übergeben hatte. Da wir nicht mehr viel Wasser im Tank hatten, schnappte ich eine Schüssel und besorgte Wasser aus dem Meer zum waschen! Doch ich konnte das Becken nur halb füllen, erstens war es zu schwer und zweitens waren überall, da es mitten in der Nacht war, Einsiedlerkrebse am spazieren. Ich hoffte als ich wieder ins Bett ging, dass es Mama möglichst schnell wieder gut geht.
Zum glück kam diese Magendarmgrippe nicht von dem Safranspagetti sondern aus einem anderen Grund, und auch niemand anderes hat es erwischt.

Monique geht jeden morgen fischen mit ihrem gelben Kajak und bringt meistens feinen Tunfisch mit. Am nächsten Morgen kam sie mit einer Sierra zurück und machte mit ihm eine feine Ceviche, ein Mexikanisches Nationalgericht.

Mama zurück

Am Abend kam Mama zurück. Carlos zündete am Strand ein gemütliches Feuer an.
Carlos lief zur Trinkwasserflasche und plötzlich rufte er: „Julia und Jasmine kommt mal schnell und vorsichtig zu mir!!!“ Es waren Einsiedlerkrebse die jede Nacht am feuchten Platz wo Monique ihr Spülwasser auskippte herum laufen. Sie kucken für ein neues Haus, denn wenn einer dieser Krebse einen anderen Krebs mit einem besser geeigneten Haus daher kommen sieht, geht er auf den anderen los und zieht in aus seiner „Hütte“. Diese Kämpfe sehen schon lustig aus. Es fühlt sich sehr komisch an, wenn einer dieser Krebse mit den behaarten Beinen über deine Zehen krabbelt.

Tenacatita

Auf der zurückreise von El Faro nach Puerto Vallarta haben wir beschlossen dass wir noch ein paar Nächte in Tenacatita bleiben möchten.
Ich lernte eine Familie kennen, die ehemalig aus Köln / Deutschland sind, die alle deutsch sprechen, den netten 10 jährigen Carlos und die lustige 14 jährigen Julia. Schon am ersten Tag, als Mama und Robert weiter nach Puerto Vallarta fuhren um den Camper zuholen und ich in Tenacatita blieb, zeigte mir Julia das „Toubing“ Es geht so: Du lässt dich einfach mit einem grossen Schwimmring ins Wasser plumpsen und wartest dann bis dich eine Welle mit zieht, oder dich unten aus deinem Ring raus saugt. Das macht riesenspass!
Monique und Berni, die Eltern von Julia und Carlos, haben mir am Abend feine Fischtacos serviert.
Diese Nacht schliefen Julia und ich im Zelt. Nach spannenden und witzigen Gesprächen sind wir endlich spät nachts dann doch noch eingeschlafen.

Schnorcheln in Tenacatita

Am nächsten morgen schwammen Julia und ich über die Korallen auf der anderen Seite der kleinen Landzunge.
Wir sahen einen Schwarm mit Fischen von etwa 30 cm Durchmesser und mit gelben Schwänzchen. Wir schwammen auch über einen gelbenfarbenen Aal mit schwarzen Tupfen der uns unfreundlich anschaute. Schnell machten wir uns davon, denn wir wussten nicht wie gefährlich er wirklich war. Julia erklärte uns, dass all die „schönen“ Mantas die Unterwasser auf dem Sand herum segelten „stingrays“ sind. Die können wenn man auf sie tritt stechen und die Haut stark verletzen und sogar Lähmungen mit ihrem Gift auslösen, da sie einen grösseren Stachel an der Schwanflosse haben. Es ist spannend die Unterwasserwelt zuerforschen.
Weil Touristen auf dem gebiet wo neue Korallen wachsen herum liefen kam manchmal Tschui, der Campingbesitzer, und Pfiff den Leuten nach dass sie von den Korallen weg gehen müssen. Eigentlich wollte ich unbedingt Fotos schicken doch wir haben keinen Fotoapparat mehr.

Donnerstag, 15. März 2007

Der schöne einsame Strand

Reto und Susanne sind am diesem Morgen wieder Richtung Bucerias, wo wir unseren Camper abgestellt haben, abgefahren.
Da Joe sich noch an den Weg zu einem sehr einsamen aber wunderschönen Strand erinnern konnte, besuchten wir diesen. Wir sind gerade vom Auto ausgestiegen, da sagte ein etwa 13 Jahre alter Junge: „Comprar, Comprar!“ Was übersetzt, kaufen oder bezahlen heisst. Da der Junge nichts zu verkaufen hatte sagten wir: „no gracias“. Weiter Richtung Strand standen noch ein paar Palapas, darunter war eine Frau mit ihrem Baby und ihr Mann, der am Limonen schneiden war.
Vom einmalig und wirklich sehr schönen Strand beeindruckt, stellten wir unsere Badetaschen in den Sand und machten einen kurzen „schwumm“ im Meer um uns abzukühlen. Als wir nach etwa 10 Minuten später zurück kamen, war nur noch Roberts Badetasche, mein Bade Spagetti und unsere Schuhen da!!! 3 Taschen mit Fotoapparaten, Schlüsseln, Uhren, etwas Geld, Schnorchel mit Taucherbrille, sämtliche Badetücher eratz Bikinis und mehr waren fort!!!!
Was mich am meisten reut ist mein holziges Schildkrötchenanhänger aus Zakhyntos in Griechenland.
Die Familie die vorher noch unter der Palapas war ist nun verschwunden!!
Joe ist sofort mit dem Ersatz Schlüssel und seinem Auto ins Dorf gefahren und kam mit 2 Polizisten wieder zurück. Wir alle durchsuchten die 2 umstehenden Häuser, doch wir fanden nichts. Da die gleichen Fussspuren die um unsere Badetaschen wieder auf der Strasse waren dachten die Polizisten, dass die Leute zu Fuss weggerannt sind. Als wir zurück zum Auto liefen kamen uns 2 Mexikaner mit ihren Fahrrädern entgegen und brachten uns Joes vollständigen Schlüsselbund den sie auf der Strasse gefunden hatten. Wir liefen die erdige und staubige Strasse bis nach El Faro zurück und suchten überall nach unseren Sachen, die sie vielleicht auch weggeschmissen haben, doch erfolglos. Als wir bei unserem Zelt angekommen sind, kam uns in den Sinn, dass der Schlüsselbund von Robert im Auto eingeschlossen ist und der Ersatz Schlüssel in Mamas gestohlener Badetasche war. Nun mussten wir im Nachbardorf einen Mechaniker holen, der uns half Roberts Auto wieder zu öffnen. Was für ein Erlebnis!

Ausflug zum Schildkrötenstrand

Nach einem schönen Tag und einem feinem Nachtessen, haben Reto, Robert, Mama und ich uns aufgemacht die Schildkröten in der Nacht zu besuchen. Im Dunkeln bei Kilometer 160 fanden wir die Tafel wo die Schildkrötenstation zu finden ist. Da meldeten wir uns mir Name an und schon ging’s zu Fuss mit Taschenlampe am Strand los. Unser Mexikaner der als Volontär arbeitet, trug eine Kiste, in der ca. 80 frisch geschlüpfte 5 Fränkler kleine „Schildkrötli“ darin waren. Auf unserem Spaziergang konnten wir bei einer „Leatherback“ Schildkröte, ca. 70cm lang, beim Eierlegen zu kucken. 54 Eier plumpsen nacheinander in das ca. 30 Zentimeter tiefe Sandloch. Der Mann der uns am Strand herum führte musste die Schildkröte nun vom Nest weg ziehen um die Eier wieder auszugraben.
Später durften wir die kleinen Schildkröten ins Wasser lassen, als alle ihren Weg gefunden hatten, kamen nochmals etwa 50 Schildkröten vom Strand her zum Meer Richtung Mond gelaufen. Das müssen welche sein die die Leute die auf den Strand auf passen nicht ausgebuddelt haben. Danach durften wir den Männern zukucken wie sie ein Loch in den Sand gruben und dann die frisch gelegten Eier hinein legten.
Leatherbackschildkröten die an diesem Strand ihre Eier kommen eigentlich alle 3-.4 Jahre zurück an ihren Geburtsstrand zurück und können auch bis zu 30 Jahre alt werden. Doch nicht viele dieser Schildkröten können 2-mal in ihrem leben Eier ablegen, weil sie vorher in Fischernetzten ersticken oder von Schiffschrauben getötet werden. In 1980 waren es noch über 115'000 erwachsene Weibchen jetzt sind es nur noch ca. 25'000 Tiere.
Es erstaunt mich immer wieder, wie die Tiere in der Natur ihren Weg finden. Die Schildkröten finden ihren Weg ans Geburtsort wieder um 3-4 Jahre später ihre Eier zulegen. Oder auch die Schmetterlinge, die wissen wie sie von Kanada bis nach Mexiko fliegen müssen, dass ist einfach atemberaubend.