Einige Jahre später durchquerte es schwerbeladen ganz Amerika bis nach Baltimore Maryland. Die Übersee-Verschiffung genoss es in vollen Zügen und freute sich bald in Bremerhafen Deutschland auf Europäischem Festland anzukommen. Dort zog Subi (Suburban Chevrolet) den Wohnwagen durch das tief verschneite Deutschland bis nach Norditalien an den Comersee. Unser sehr spezielles Fettdeggäli hatte die Ehre sich auf der gleichen Seite wie George Cloony zu residieren. Es genoss den herrlichen Sonnenschein am Anfang vom Veltlin.
Nach 2 ½ Jahren beschloss der Besitzer Robert dem Wunsch des Fettdeggäli nachzugehen. Er kündete seinen guten Job und ab ging’s wieder quer durch Europa nach Zeebrugge in Belgien. Gut angekommen herrschte ein kalter frostiger Windsturm. Es reiste wieder über das Meer zurück nach Amerika. Glücklich und zufrieden, zurück in seiner Heimat fand es für 4 Wochen ruhe in Fairfax Virginia. Im September ging seine Reise weiter in den Norden nach Boston. Ohwaija, jetzt stimmt irgendetwas mit diesem Rad ich mehr. Der Raddocktor fand heraus, dass die Bremsen und alle Fettlager einen Service brauchten. Judihui dachte das Fettdeggäli, jetzt geht’s mir wieder wunderbar und die Reise kann weiter gehen. In der nähe von Assatague Island sprang es vor lauter Freude in den Sand am Strassenrand. Jetzt war der Wohnwaagen aber traurig im fehlte etwas, sein heiss geliebtes Fettdeggäli, dass wir nirgends mehr finden konnten. Sofort beschloss der Besitzer ein Ersatz Fettdeggäli zu kaufen. Stolz leuchtete vor Freude das neue Fettdeggäli am Rad und die Reise ging weiter nach Florida. Nach 3 Wochen Erholungszeit ging die Reise weiter durch Luisianna, Alabama und Texas bis nach Pagosa Springs in Colorado. Die Reise ging weiter durch das Monument Valley nach Sedona Arizona. Geri, ein Trailerdocktor, sah das es dem Fettdeggali und den Bremsen schon wieder nicht mehr gut ging. Wieder wurden die Bremsen ersetzt und alle Lager gut geschmiert. Juhui die Reise ging weiter nach Mexico, weit in das innere Land bis fast nach Mexico City zu den Schmetterlingen auf über 3000 Metern. Auf dem nachhause Weg über San Carlos nach San Felipe ging die Reise weiter zurück in die USA nach San Diego. Das Deggäli hatte Riesenspass im Süden Kaliforniens parkiert zu sein und 2 Tage Ruhe zu geniessen, währendem Karin, Robert und Jasmine sich in San Diego vergnügten. Danach ging es quer durch die Wüste nach Arizona, Sedona wo es in Cottonwood zu einem „Schmier-Servive“ kam. Die Wohnwagen Federung wurde gleich auch mit den Bremsen ausgewechselt, da Mexico und dessen Schlaglöcher in den Strassen auch ihre Spuren hinterlassen hatten. Frisch eingefettet ging es Richtung Los Angeles wo wir Jasmine’s Papa vom riesengrossen Flughafen abholten. Nun ging es durch die fast unendliche Wüste bis nach Las Vegas, wo wir vergebens versuchten den „Jackpot“ im Casino zu holen. Meilen für Meilen rollte das Deckeli brav mit vom Zion Nationalpark zum Bryce Canyon, dann zum Lake Powell und Grand Canyon wo es wieder einmal eine Pause gab.
Die Fortsetzung war dann quer durch Arizona in den Norden nach New Mexico und Colorado. Hier sah das Fettdeggäli seit langem wieder einmal Schnee nach den 40° Grad Temperaturen vom Sonoran Desert. Es rollte dann weiter über sehr hohe Alpenpässe (über 3000 Meter hoch), nach Ouray wo die Fahrer die heissen Quellen genossen und zum ersten Mal einen Berglöwen in Natur beobachten konnten. Nun ging es nach Aspen, Colorado wo es inmitten von über 4000 Meter hohen Rocky Mountain-Bergen für 10 Tage ausruhen konnte. Hier auf einer 5 Quadrat Kilometer grossen Ranch hatte es Spass mitten im Bärenland zu sein! Abends kamen immer die Rehe zu Besuch und auf 3000 Meter Höhe war es immer schön kühl und angenehm. Darnach ging es weiter nach Utah, Richtung Moab und dem Arches Nationalpark. Auf dem Wege durch eine fast etwas Märchenlandschaft dem Colorado River entlang wurde es dem tapferen Deckeli zu langweilig und es machte sich selbständig….So löste es sich von der Achse und rollte an den Strassenrand! Nach 2 Stunden suchen fanden die Beifahrer es und versuchten es wieder an der Achse zu befestigen. Es wollte jedoch wirklich nicht mehr halten und so schafften wir es mit Ach und Krach, (mahlend und quietschend) bis nach Moab, dem nächst grösseren Ort. Zum guten Glück hatte es dort eine ausgezeichnete RV-Garage, die sich freundlicherweise dem „Patienten“ annahm. Der Befund des Mechanikers war: Eine neue Achse und alle Radlager frisch in Fett einzupacken! Dies alles geschah in nur 2 Tagen Arbeit. Die Temperaturen kletterten wieder auf volle 40° Grad und Karin, Jasmine und Robert vergnügten sich mit Teppichen waschen und die Autos endlich wieder einmal gut zureinigen. Nun gings nach Süden und das Deckeli war so übermütig über die gelungene Reparatur, dass es sich ein weiteres Mal löste. Diesmal war es jedoch einfach alles zu reparieren und nach einer Stunde war es schon wieder auf der Strasse zu den Natur Steinbögen und ins Tal der Götter. Hier ging die Strasse recht steil eine Canyon Wand hinunter zum Gooseneck State Park. Überhaupt war diese Strecke sensationell, denn nirgends auf unserem Planeten Erde kann man einen Fluss beobachten, der gleich 3 Mal eine volle 180° Grad Schlaufe macht, die sich für 250 Millionen Jahre ihren Weg so speziell durch die Mutter Erde gesucht hatte…für Geologen ein Paradies. Sogar das Fett Deckeli war beeindruckt und es entschloss sich weiter mit uns zu fahren. Nach einer kurzen Pause machten wir uns am Mexican Heat vorbei zum grossartigen Monument Valley. Es ist schon sehr eindrücklich diese Fels Formationen zu sehen! Weiter gings zum Navayo-National Monument, wo ein ganzes Indianer Dorf ist, das gerade wie erst verlassen aussieht. Wau! Nach einem weiteren Stopp zum etwas Indianer-Schmuck zu posten, gings nach Flagstaff und Sedona zurück, wo alle Fahrzeuge neue Windschutzscheiben erhielten, die durch Steinschlag kaputt gingen. Nach 3 Tagen Sedona wurde es uns und dem Deckeli zu heiss. Sogar hier kletterten die Temperaturen auf fast 40° Grad, obwohl es in den Nächten jeweils schön abkühlte. Das Deckeli wünschte sich etwas mehr Abkühlung und so beschlossen auch wir wieder etwas in die Höhe zu ziehen und verschoben uns nach Flagstaff, das auf 2000 Metern Höhe liegt und etwa 10° Grad kühler ist als sonst im ganzen Arizona, nur 34° Grad! Auch für uns ist es hier angenehmer, speziell da es schweren Herzens ums Packen geht für unsere Rückkehr in die Schweiz. Sogar Robert, der in Arizona für viele Jahre gelebt hatte, meinte dies sei sehr, sehr ausser gewöhnlich heiss, sogar für Arizona! Alle Menschen hier warten etwas mit Bangen auf Regen, der aber erst im Juli mit der Monsun Regenzeit beginnen wird. Dies wiederum ist im total ausgetrockneten Walde sehr gefährlich, da die Gewitter immer mit sehr vielen Blitzschlägen verbunden sind und somit höchste Alarmstufe für Waldbrände herrscht. Dem Fett Deckeli hingegen ist dies egal, da es schön im Schatten der riesige Ponderosa Bäumen sich von dieser riesengrossen Reise erholen kann…trocken hin oder her. Es ist verständlicherweise auch etwas müde von seiner langen Reise durch ganz Nord Amerika sowie Mexico!

Alles in allem waren es doch immerhin 30 000 Meilen, was etwa 48 000 Kilometern entspricht. Also gut einmal um die ganze Erde herum gefahren! Da darf ein 5 Zentimeter grosses Fett Deckeli doch schon etwas müde sein, oder nicht?!?!
Nun wird es sich für eine lange? Zeit ausruhen dürfen und sich vielleicht für eine weitere Reise bereit halten, wer weiss???